Tettnang ist weiterhin „Fairtrade-Stadt“


Die Stadt Tettnang erfüllt weiterhin alle fünf Kriterien der Fairtrade-Towns Kampagne und trägt für weitere zwei Jahre den Titel Fairtrade-Stadt. Die Auszeichnung wurde erstmalig im Jahr 2011 durch Fairtrade Deutschland e. V. verliehen.

Erster Beigeordneter Gerd Schwarz freut sich über die Verlängerung des Titels: „Die Bestätigung der Auszeichnung ist ein schönes Zeugnis für die nachhaltige Verankerung des fairen Handels in Tettnang. Zwar hat sich die Umsetzung in den letzten Jahren auf ein paar wenige Projekte beschränkt, nun wollen wir das Thema nochmals aktiver angehen. Viele lokale Akteure leisten bereits ihren Beitrag, aber jeder eher für sich und es besteht noch Luft nach oben. Ich bin stolz, dass Tettnang dem internationalen Netzwerk der Fairtrade-Towns angehört. Unser Ziel ist, den fairen Handel auf lokaler Ebene zu fördern.“

Die Stadt selbst hat zugegebenermaßen nicht viel mehr umgesetzt als fair gehandelte Schokolade und Kaffee mit eigenem Etikett zu verkaufen sowie in Sitzungen, Besprechungen und für MitarbeiterInnen fair gehandelten Kaffee, Zucker und Tee anzubieten. Von Anfang an sehr aktiv war die Agendagruppe „Regional und Fair“, die sich aber zwischenzeitlich aufgelöst hat.

Von den fünf Kriterien ist eines die Bildung einer Steuerungsgruppe. Hier hat die Stadt Ende 2022 nochmals einen Anlauf gestartet und verschiedene Akteure eingeladen. Das Interesse war da und das Ziel, hier gemeinsam einen Beitrag zu leisten groß. So hat sich mittlerweile eine neue Steuerungsgruppe mit inzwischen sieben Mitgliedern gegründet. Die Stadt konnte den Antrag auf Rezertifizierung stellen und hat inzwischen die Urkunde erhalten.

Mit der neuen Steuerungsgruppe ist geplant, die verschiedenen Akteure zusammenzubringen, über Projekte zu berichten, neue Projekte anzustoßen, Ideen zu sammeln und aufzuklären. Einen kompetenten Partner hat die Stadt mit dem Eine-Welt-Verein, der in der Storchenstraße einen Weltladen betreibt. Aber ebenso Akteure aus den Schulen sowie den Kirchengemeinden sind mit am Start. Denn auch hier laufen bereits viele Projekte, wie z. B. die Arbeitskreisleiterin Jolanta Dannhardt berichtet: „Am Montfortgymnasium besteht schon seit vielen Jahren der Arbeitskreis „Eine Welt“. Es gib viele Aktionen, wie z. B. der Verkauf von über 600 Fairtrade-Schokonikoläusen. 21 Jugendliche engagieren sich in diesem Arbeitskreis. Unser Ziel ist es, die SchülerInnen zu kritischen Verbrauchern zu machen und ihr Bewusstsein dafür zu schärfen“.

Ziel der Stadtverwaltung ist es, das Ganze aktiver zu vermarkten. Das Stadtmarketing und Tettnang erleben e. V. sind hier unterstützend tätig. Eine Unterseite auf der städt. Homepage unter www.tettnang.de/fairtrade gibt es bereits. Diese soll in den kommenden Wochen und Monaten mit „Leben“ gefüllt werden. Geplant sind u. a. ein Online-Einkaufsführer sowie Informationen, Aktionen und Aufklärungsarbeit rund um das Thema Fairtrade. Ebenso werden die verschiedenen Akteure in einem vier Wochenrhythmus in den StadTTnachrichten berichten und aufklären.