Aktuell

Tettnang zeigt Flagge für Frieden und Abrüstung


Am 8. Juli hisst die Stadt Tettnang vor dem Rathaus die Flagge der internationalen Organisation Mayors for Peace. Gemeinsam mit über 600 Städten in Deutschland setzt Tettnang damit ein sichtbares Zeichen für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen. Anlass ist der 80. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki.

Die Flaggenaktion erinnert zudem an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Darin wurde festgestellt, dass die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen in der Regel gegen das Völkerrecht verstoßen. Zugleich betont das Gutachten die völkerrechtliche Verpflichtung zur nuklearen Abrüstung unter wirksamer internationaler Kontrolle.

„Der Einsatz von Atomwaffen bringt unermessliches Leid. Als Mayors for Peace setzen wir uns gemeinsam mit über 8.400 Städten weltweit für Abrüstung statt Aufrüstung ein – denn Atomwaffen sind kein Garant für Sicherheit, sondern ein Risiko für die Menschheit“, erklärt Bürgermeisterin Regine Rist.

Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, nukleare Waffen abzuschaffen und das friedliche Zusammenleben der Menschen zu fördern. Heute gehören dem Netzwerk mehr als 8.480 Städte in 166 Ländern an, darunter rund 900 in Deutschland.

Laut dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI existieren derzeit rund 12.241 Atomsprengköpfe weltweit. Fast alle Atommächte modernisieren ihre Arsenale – das chinesische wächst besonders schnell. Der New START-Vertrag zwischen den USA und Russland, der 2026 ausläuft, ist bislang nicht verlängert. Ein neues nukleares Wettrüsten scheint möglich.

Mit der Teilnahme am Flaggentag unterstreicht die Stadt Tettnang ihr friedenspolitisches Engagement und ihre Unterstützung für eine atomwaffenfreie Welt.