In den späten Abendstunden der vergangenen Woche waren Feuerwehr und Ordnungsamt wieder gemeinsam unterwegs: Von 21 bis 23.30 Uhr prüften sie im Rahmen einer routinemäßigen Nachtfahrt, ob die Straßen in Tettnang, in Kau und Bürgermoos auch im Ernstfall ausreichend passierbar sind. Das Ergebnis: 13 Verstöße wurden festgestellt – eine überschaubare Zahl, die zeigt, dass Tettnang größtenteils umsichtig unterwegs ist. Doch einzelne eklatante Fälle machen deutlich, wie schnell es im Notfall brenzlig werden kann.
Besonders kritisch wurde es in der Schillerstraße: Hier war die Restfahrbahnbreite so stark eingeschränkt, dass das Löschfahrzeug kaum durchkam. „Jeder Fahrer ist selbst dafür verantwortlich, zu prüfen, ob ausreichend Platz bleibt – und zwar auch für große Einsatzfahrzeuge“, betont Feuerwehrkommandant Konrad Wolf. Das gelte ebenso für Baufirmen: „Auch Baustellen müssen so eingerichtet sein, dass der Rettungsweg jederzeit frei bleibt.“
Eine weitere Engstelle fand sich im Bereich der Baustelle in der Kirschensteige. Hier wurde deutlich: Parken in der Nähe von Baustellen kann die Situation zusätzlich verschärfen – mit potenziell lebensbedrohlichen Folgen, wenn im Notfall jede Sekunde zählt.
Diese Bereiche wurden gezielt angefahren
Die Kontrollfahrt führte das Team durch zahlreiche Straßenzüge – darunter viele, die von Bürgerinnen und Bürgern in der Vergangenheit als problematisch gemeldet wurden. Angefahren wurden:
- das Gebiet Oberhof mit seinen Nebenstraßen
- das St.-Anna-Quartier und Loretoquartier
- die Hofrat-Moll-Straße, Leimgrube und St.-Aignan-Straße
- das Ramsbachquartier, die Weinstraße, der Bahnhofsplatz und die Innenstadt
- außerdem die Tobelstraße, der Hohe Rain, Bürgermoos und die Sängerstraße
Mit einem voll ausgestatteten Löschfahrzeug wurde dabei nicht nur die Durchfahrt getestet – auch die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung wurde kontrolliert.
Positives Fazit mit klarer Botschaft
Trotz der 13 geahndeten Verstöße fällt das Fazit insgesamt positiv aus. „Die meisten Tettnangerinnen und Tettnanger verhalten sich verantwortungsbewusst“, sagt Ordnungsamtsleiter Marco Pudimat. „Aber wir sehen eben auch: Es gibt immer wieder Einzelfälle, bei denen lebenswichtige Sekunden auf dem Spiel stehen.“
Bürgermeisterin Regine Rist betont: „Jede und jeder kann plötzlich auf schnelle Hilfe angewiesen sein. Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns alle gemeinsam für freie Straßen einsetzen – aus Rücksicht, aus Verantwortungsbewusstsein und letztlich: aus Menschlichkeit.“