Tiefbau

Digitale Hilfe gegen Schlaglöcher: KI analysiert Tettnangs Straßenzustand


Die Stadt Tettnang setzt künftig auf Künstliche Intelligenz, um den Zustand ihrer Straßen systematisch zu erfassen. Ein neues KI-gestütztes System der Firma Vialytics wird im Herbst erstmals zum Einsatz kommen – und damit einen Meilenstein in der digitalen Straßenbewertung setzen.

KI erkennt Schäden automatisch

Das System besteht aus einer Frontkamera, die an einem Fahrzeug des städtischen Bauhofs montiert wird. Während der Fahrt nimmt die Kamera kontinuierlich Bilder der Straßenoberfläche auf. Eine künstliche Intelligenz analysiert diese Aufnahmen in Echtzeit und identifiziert Schäden wie Risse, Schlaglöcher oder Unebenheiten. Die erkannten Mängel werden automatisch kategorisiert und gespeichert – so entsteht eine objektive, flächendeckende Zustandsaufnahme des Straßennetzes.

Bisher war das Tiefbauamt auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Schäden wurden einzeln begutachtet und dokumentiert. Durch das neue Verfahren können nun alle Straßen regelmäßig – etwa einmal jährlich – überprüft und notwendige Maßnahmen gezielt priorisiert werden.

Die Software kann noch mehr

Das System liefert nicht nur bessere Daten zur Straßeninstandhaltung, sondern bietet weitere Funktionen: Über eine ergänzende App lassen sich auch Spielplätze, Bäume oder Müllbehälter digital erfassen und verwalten. Für die Verwaltung bedeutet das mehr Transparenz und eine fundierte Entscheidungsbasis bei Investitionen in die städtische Infrastruktur.

Investition in die Zukunft der Infrastruktur

Die Softwarelösung wird zunächst für drei Jahre mit rund 71.400 Euro veranschlagt. Sie ist bereits in über 350 Städten und Landkreisen im Einsatz. Die Investition soll sich auszahlen – durch eine effizientere Instandhaltung, schnellere Reaktionszeiten und eine nachvollziehbare Priorisierung von Sanierungsmaßnahmen.